Pfarrkirche St. Peter und Paul
Haberskirch ist die kleinste Ortschaft in der Pfarreiengemeinschaft Stätzling.
Ihr Ursprung reicht bis in das 12.Jahrhundert zurück. Der älteste Name – Hadeprechtskirchen – weist auf einen Hadeprecht als Gründer. Zur Pfarrei gehören auch die Weiler Unterzell und Oberzell. Die Kapelle in Unterzell aus dem Jahr 1756 ist dem Hl. Nikolaus geweiht. Das Kirchlein in Oberzell hat das Patrozinium an St. Barbara.
Die heutige Kirche St. Peter und Paul – eine Saalkirche – steht auf den Grundmauern einer früheren Kirche. Der polygonale Chor und der Sockel des Turmes stammen noch aus dem Spätmittelalter. Da im Laufe der Zeit die Kirche zu klein wurde, baute man im Jahr 1910 ein neues Langhaus an – nach den Plänen des Augsburger Architekten Albert Kirchmayer. Es war 1912 fertig gestellt. Die Fenster und der Eingangsbereich weisen neobarocke Züge auf. Dem Zeitgeschmack entsprechend erhielt der Kirchenraum Verzierungen im Jugendstil.
In den Jahren 1960 – 1964 wurde das Kircheninnere unter dem Einfluss der Schönstatt- Marienschwestern renoviert. Die Altaraufbauten, die Kanzel, die Seitenaltäre und der Kreuzweg wurden entfernt.
Das Deckenfresko im Chor, das die Bekehrung des Apostels Paulus darstellt, wurde überstrichen! Es stammt von dem Lauinger Maler Johann Thurner aus dem Jahr 1861.
Zwei Betonreliefs – Muttergottes mit Kind und die Taufe Jesu im Jordan – aus dem Jahr 1962 befinden sich an der Stelle der früheren Seitenaltäre. Sie wurden von dem bekannten Bildhauer Ernst Steinacker geschaffen. Es sind sehr schöne und kostbare Arbeiten.
In den Jahren 1990/1991 erhielt der Innenraum der Kirche sein heutiges Aussehen. Der Chorraum wurde erweitert und dabei seine polygonale Form wieder aufgenommen.
Der Bildhauer und Dipl. Theologe Franz Hämmerle schuf auf den mittelalterlichen Fundamenten den Tabernakelaufbau. Dieser wird von den barocken Figuren Peter und Paul gekrönt.
Das Deckenfresko im Chor wurde wieder freigelegt.
Im Chorraum befinden sich zwei moderne Glasfenster. Das südliche Glasfenster stellt die drei Frauen dar, die frühmorgens zum Grab gingen, um den Leib des Herrn zu salben.
Auf der rückwärtigen Seite unserer Kirche befindet sich der Kreuzweg, der ebenfalls von Franz Hämmerle gestaltet wurde. In diesen wurde das Kreuz aus der früheren Ausstattung der Kirche integriert.
Eine hübsche Marienfigur, gestiftet von der Haberskircher Familie Mayr, ergänzt den Kirchenschmuck.
Die Kirchturmspitze, die wie ein Zeigefinger Gottes in den Himmel ragt, wurde 2010 erneuert.
Wir hoffen, dass unser wohlklingendes Glockengeläut noch lange die Haberskircher begleiten und zum Gottesdienst rufen wird.
Text: Gabriele Mang
Bilder: Bettina Hübner und Gabriele Mang