Ohnmacht, mächtiger als jede Machtausübung dieser Welt
Liebe Leserin, lieber Leser,
ein interessantes Versprechen ist beim Propheten Hosea zitiert: „… zum Machwerk unserer Hände sagen wir nie mehr; Unser Gott.“ [Hos 14,4] In einer gemachten Welt, wo viele Ihre Hände mit im Spiel haben, im manchmal subtilen, oft unverhohlenen Ausüben von Macht ( – ich lasse Ihnen hier Zeit, über Beispiele der Gegenwart in Nähe und Ferne nachzudenken -), im Wahn der Machbarkeit begegnet uns einer in völliger Ohnmacht. Aufgrund falscher Aussagen, gesteuert und aufgewiegelt durch Gebrüll, ungerecht verurteilt aus Bequemlichkeit und Angst, misshandelt, ausgestoßen, gefoltert, verspottet, getötet hängt er ein wenig erhöht über die Erde am Kreuz: Jesus von Nazareth, der König der Juden. Über ihn resümiert der Verfasser des Briefes an die Hebräer: „Er hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht.“ [Hebr 5,7] Die Ohnmacht, mächtiger als jede Machtausübung dieser Welt, äußert sich in der Gottesfurcht, in jener Haltung bedingungslosen Vertrauens und grenzenlosen Hoffens auf den, der aus dem Tod retten kann. An Jesus Christus ist abzulesen, was Gott machen kann für einen Menschen, der an Gott, den Herrn und Vater, glaubt.
„Mögen die Menschheit und der Kosmos auferstehen in zuversichtlicher Erwartung des neuen Himmels und der neuen Erde, wenn die Mächte des Bösen besiegt sein werden und deine Herrlichkeit für immer offenbart werden wird“ betet Papst Franziskus zu diesem Gott in seinem Gebet für das kommende Heilige Jahr. Mit seiner Bitte wünsche ich Ihnen schon für dieses Jahr ein gesegnetes und frohes Osterfest
Ihr Pfarrer
Walter Schmiedel