Ein gnadenreiches Osterfest!
Liebe Leserin, lieber Leser,
„wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos… Wenn wir allein für dieses Leben unsere Hoffnung auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen. Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen.“ [1 Kor 15,17.19f]
Es ist müßig, darüber zu spekulieren, wieviele follower und wieviele likes der Apostel Paulus heutzutage bekommen hätte mit dieser Botschaft. Sie ist nicht sonderlich attraktiv, weil sie eine riesige Herausforderung darstellt. Das stört Bequemlichkeit genauso wie eigene Karriere. Die Statistik, die zum erstenmal in unserer Republik Christen als Minderheit ausweist, hat schon ihre Berechtigung.
Nach Ausweis des vierten Evangelisten ziehen sich auf Jesu Aussagen hin „Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn aufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war?“ und „Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist“ viele von ihm zurück, was diesen wiederum zur Frage an die Zwölf drängt: „Wollt auch ihr weggehen?“ [s. Joh 6,62.65.67]
Nach Erzählung des Lukas erfährt Paulus bei seiner Rede auf dem Areopag, wo er von der Auferstehung zu sprechen beginnt, die ablehnende Reaktion der Mehrheit der Zuhörer: „Darüber wollen wir dich ein andermal hören.“ [Apg 17,32]
Vor allem aber konfrontiert das Osterevangelium die Frauen, die den Leichnam Jesu salben wollten, mit der Frage: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ [Lk 24,5]
Wer sich dieser Frage auch zu stellen traut, der kann die Antwort vernehmen: „Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden.“ [Lk 24,6] und kann dann weiter überlegen, ob er nicht dem Paulus zustimmen mag: „Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen.“
Ich jedenfalls hoffe darauf, mich einmal hinter diesem Ersten einreihen zu dürfen, und freue mich auf ein gnadenreiches Osterfest,
das ich auch Ihnen von Herzen wünsche
Ihr Pfarrer
Walter Schmiedel
