Erntedank 2022
„Ich versuche unaufhörlich zu zeigen, wie wichtig die kleine Familienlandwirtschaft ist – weltweit. Von ihr hängt die Ernährungssicherheit ab…“, hat der mittlerweile zum König Charles III. Gewordene einmal gesagt und wenige Jahre später auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos eingestanden: „Die einzige Grenze ist unser Wille zu handeln“.
Wir sollten das, wenn wir Erntedank feiern, im Hinterkopf behalten. Nicht jede/r von uns kann so etwas wie Familienlandwirtschaft in die Tat umsetzen – aber ein kritischer Umgang mit Produkten der sogenannten Nahrungsmittelindustrie, eine Berücksichtigung der Nachhaltigkeit, eine Einschätzung des Ressourcenverbrauchs und eine Beurteilung des „greenwashing“ kann sich jede/r leisten.
Wie gehen wir mit Nahrungsmitteln um? Welche Fülle an Gutem lässt sich in Einfachheit genießen! Manche unserer Gärten liefern hier bewundernswerte Beispiele. Wir sind auf der Grundlage der Bibel zur Bewahrung der Schöpfung aufgerufen – das gilt auch für unsere Erde, von der wir nur eine haben. Lernen wir Ehrfurcht vor dem, was sie uns gibt, danken wir für das, was sie uns spendet, und versuchen wir zu einer Haltung vorzudringen, die die natürliche Grundlage unseres gottesdienstlichen Feierns bildet und die wir darin betend so aussprechen: „Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit.“
Ja, es geht um unseren Willen zu handeln. Und der fängt richtig an bei der Dankbarkeit dem gegenüber, was uns vorgegeben ist, und beim Respekt vor dem, der es uns vorgibt. Menschen guten Willens nennen ihn Gott. Vor ihm feiern wir Erntedank und dieses Fest mitzufeiern lade ich ein als Ihr Pfarrer
Walter Schmiedel